AKS Lese-/Gesprächskreis – „Muddling through“, die Lebensform der neuen Unterklasse?

 ==> Erinnerung: „Rechte Bewegungen und Jugendarbeit.“ Morgen (29.05.), Mittwoch um 17.30 h in der Bildungswerkstatt der F01 der TH Köln. <==

Lese-/Gesprächskreis des AKS Köln, Do., 07.06., 17.30 h, Foyer der F01, Ubierring 48.

Als „muddling through“ kennzeichnet Andreas Reckwitz den Lebensstil des unteren Drittels der Gesellschaft (Die Gesellschaft der Singularitäten, 2017). Er spricht von einer „neuen Unterklasse“, ihre dem Alltag „abzutrotzende Leistung besteht darin, ein »anständiges Leben« zu führen. Das Herstellen von Normalität ist hier bereits harte Arbeit“ (S. 357). Reckwitz beschreibt dies im Kontrast zum Aufstieg des Lebensstil der „neuen akademischen Mittelklasse“. Der „Fahrstuhleffekt“ der industriellen Moderne ist zu einem „Paternostereffekt“ geworden: „Der Paternostereffekt der spätmodernen Sozialstruktur ergibt sich aus der Entwicklung des Aufstiegs eines ressourcenstarken und valorisierten Lebensstils der gestiegenen Ansprüche an das befriedigende und zugleich erfolgreiche »gute Leben« in der neuen Mittelklasse und dem dazu gegenläufigen Abstieg eines ressourcenschwachen, entwerteten Lebensstils in der neuen Unterklasse, der selbst reduzierten Ansprüchen kaum mehr genügt“ (S. 284f.).
Lässt sich diese Darstellung aus der sozialarbeiterischen Praxis bestätigen? Erkennen wir die Lebenswelten unserer Adressat*innen darin wieder? Zum Gespräch darüber laden wir herzlich ein. Den Text gibt es auf Anfrage: aks@f01.th-koeln.de
Reckwitz, Andreas (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten
S. 277 - 285, Die kulturelle Klassenspaltung und der „Paternostereffekt“
S. 350 - 363, Die Lebensform der Unterklasse: Muddling through
Ergänzend sei auf diesen Artikel hingewiesen, der Reckwitz These stützt: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ghetto-bildung-nimmt-in-deutschlands-staedten-zu-a-1209141.html

Mit kollegialen und lieben Grüßen, euer AKS Köln