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Stephan Lessenich: Zur Kritik aktivierender Sozialpolitik

Dienstag, 14.1.2014, 14.00 Uhr *** Vortrag und Diskussion *** FH Köln, Ubierring 48, Raum 214/215

Mit dem Begriff des “neosozialen Wohlfahrtsstaates” prägt Professor Stephan Lessenich vom soziologischen Institut der Universität Jena den aktuellen Diskurs um die Veränderungen des Sozialstaats maßgeblich mit. In seiner Publikation “Die Neuerfindung des Sozialen – Der Sozialstaat im flexiblen Kapitalismus” (2008) schlägt Lessenich vor, den Wandel vom (ver-)sorgenden zum aktivierenden und investiven Sozialstaat als fundamentale Achsenverschiebung im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft zu verstehen: als Neuerfindung des Sozialen. Er zeigt die Konturen einer “Aktivgesellschaft”, in der Mobilität, Flexibilität und Produktivität zu politischen Steuerungsformeln individuellen Selbstzwangs verkommen. Nicht länger das Wohlergehen der einzelnen Bürger steht im Vordergrund, sondern vielmehr die Wohlfahrt der “gesellschaftlichen Gemeinschaft”. Damit wird nicht weniger als das Grundversprechen der Moderne aufgegeben: ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Für die Soziale Arbeit hat die aktivierende Sozialpolitik unübersehbare und unmittelbare Auswirkung in vielen ihrer Arbeitsbereiche. Deswegen freut sich der AKS Köln, Stefan Lessenich für einen Gastvortrag gewinnen zu können. Der Vortrag wird ca. eine Stunde dauern. Im Anschluss gibt es etwa eine weitere Stunde Zeit für Diskussionen.