Lesekreis – Differenz und Soziale Arbeit. Soziale Arbeit als Arbeit an den „Anderen“?

07.12.2017, Donnerstag, 17.30 Uhr, TH Köln, in den Räumen des Forschungsschwerpunkts Nonformale Bildung, Ubierring 48a (Gebäude links neben dem Haupteingang), 1. Stock.

Lesekreis - Differenz und Soziale Arbeit. Soziale Arbeit als Arbeit an den „Anderen“?

Die „Konstruktion von Unterschieden und die Praxis des Unterscheidens kann als nicht vermeidbare und stets zu hinterfragende Voraussetzung Sozialer Arbeit gesehen werden“, so Paul Mecheril und Claus Melter in ihrem Beitrag, den wir gerne mit euch diskutieren würden.
Mecheril/Melter (2010): "Soziale Arbeit und Differenz. Historische Schlaglichter und systematische Zusammenhänge In: Kessl/Plößer (2010): Differenzierung, Normalisierung, Andersheit. VS Verlag

Anhand von drei historischen Schlaglichtern (Weimarer Republik (Geschlechterscheidungen, Arbeitstüchtigkeit und Eugenik), Nationalsozialismus (Volksgesundheit, Auslese und Pflichterfüllung) und Nachkriegsdeutschland (Heime, Gewalt, Kirchen) erinnern sie an die grundlegende Logik Sozialer Arbeit, die sich durch an Orientierung an Differenz und Andersheit als Praxis des Ein- und Ausschließens bezeichnen ließe.
Soziale Arbeit sei in ihrer Fokussierung zwangsläufig auf bestimmte „Andere“ bezogen und bringt diese „Andere“ als Andere erst hervor (Fallmarkierung).

Welche Verständnis von „Normalität“ und “Andersheit“ sind heute für die Soziale Arbeit bedeutsam? Und wie zeigt sie sich dies auf der individuellen, interaktiven oder auch institutionellen Ebene? Lässt sich Soziale Arbeit vor diesem Hintergrund als Normalisierungsmacht beschreiben? Welche Form „doppelter Kritik“ (Mecheril/Melter 2010) ist dann denkbar und notwendig?

Den Text gibt es bei Interesse von uns. Kurze Mail an: aks@f01.th-koeln.de